1925 – 1931
Architekten: Johannes Göderitz (Leitung), Konrad Rühl, Gerhard Gauger, Willy Zabel, Adolf Otto
Beimsplatz, Große Diesdorfer Straße, Flechtinger Straße, Walbecker Straße, Magdeburg
Die Hermann-Beims-Siedlung in Magdeburg mit etwa zweitausend Wohnungen wurde zwischen 1925 und 1931 in mehreren Bauabschnitte nach Plänen des Stadterweiterungsamtes unter Leitung von Johannes Göderitz errichtet.
Bruno Taut
Grundlage der zwischen 1925 und 1929 im Stil des Neuen Bauens errichteten Hermann-Beims-Siedlung im Magdeburg Stadtfeld-West war der von Bruno Taut erarbeitete Generalsiedlungsplan der Stadt Magdeburg.
Unter Bürgermeister Hermann Beims entstanden im Westen der Stadt neue Flächen für dringend benötigten Wohnraum.
Den Entwurf übernahm das von Johannes Göderitz geleitete Stadterweiterungsamt in Zusammenarbeit mit den Architekten Konrad Rühl, Gerhard Gauger, Adolf Otto und Willy Zabel.
Auftraggeber waren der Verein für Kleinwohnungswesen GmbH und die Magdeburger Gemeinnützigen Heimstätten A.G., denen die Stadt Bauland bereitstellte und die mit städtischen Anteilen betrieben wurden.
Siedlung
Zwischen 1925 und 1929 entstanden so etwa 2000 Wohnungen mit einer durchschnittlichen Größe von 63 Quadratmetern für vier bis fünf Personen.
1930 bis 1931 ergänzte man die Siedlung um weitere dreißig Wohnungen sowie Gemeinschaftseinrichtungen wie Ladenzeilen, einem Kindergarten und einem Grünzug.
Die Benennung der Siedlung nach dem Magdeburger Oberbürgermeister Hermann Beims erfolgte ebenfalls im Jahr 1931.
Die Siedlung besteht aus dreigeschossigen Zeilenbauten mit Flachdach, die parallel zueinander in nordsüdlicher Richtung angeordnet sind und sich um große begrünte Wohnhöfe gruppieren.
Fassaden
Putz- , Farb- und Ziegelbänder sowie Balkone und Treppenhäuser gliedern die Fassaden. Fensterformate und Fensterformen sind abwechslungsreich gestaltet, Gebäudekanten sind betont.
Die Fassaden sind in Rauputz in Ocker- und Gelbtönen ausgeführt. Haustüren und Fenster sind intensiv in den Farben Rot, Grün, Schwarz und Gelb gefasst.
Die Blockrandbebauung an Großer Diesdorfer Straße, Enckestraße, Hohendodelebener Straße und Seehäuser Straße ist mit Satteldächern gedeckt.
Denkmalschutz und Sanierung
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Siedlung nur geringfügig beschädigt und weitgehend originalgetreu aufgebaut.
Zwischen 1964 und 1968 wurden 200 weitere Wohnungen im bis dahin unbebauten Bereich zwischen Seehäuser und Walbecker Straße gebaut.
1980 wurde die Siedlung unter Denkmalschutz gestellt.
Heute gehört sie der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg und verfügt über 2270 Wohnungen.
Seit den 1990er Jahren erfolgte eine schrittweise Sanierung des Bestandes.