Dresden: Mosaikbrunnen

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann
Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

1926

Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig

Großer Garten, Dresden

Der Mosaikbrunnen im Großen Garten in der Altstadt von Dresden wurde 1926 nach Entwürfen von Marlene Moeschke-Poelzig und Hans Poelzig im Stil des Art déco errichtet.

Marlene Moeschke-Poelzig

Marlene Moeschke hatte Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule Hamburg studiert. Nach einer Tätigkeit an der Kunstgewerbeschule München erhielt sie ein Atelierstipendium der Preußischen Akademie der Künste in Berlin.

Auf einer Veranstaltung der Berliner Sezession lernte sie im Frühjahr 1918 den Architekten Hans Poelzig kennen, mit dem sie bis zu dessen Tode im Jahre 1936 eine enge, künstlerisch fruchtbare Partnerschaft verband.

1924 wurde Marlene Moeschke Hans Poelzigs zweite Ehefrau.

Seit 1918 arbeitete Marlene Moeschke neben bildhauerischen auch an kunstgewerblichen Projekten, an Grabmalen und Möbelentwürfen.

1919 war sie maßgeblich beteiligt am Umbau einer ehemaligen Berliner Markthalle zum Großen Schauspielhaus für Max Reinhardt.

Zwischen 1920 und 1921 gründete sie mit Hans Poelzig zusammen das Bauatelier Poelzig.

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung Dresden 1926

Im Jahr 1926 fand zur Hundertjahrfeier der Sächsischen Gesellschaft für Botanik und Gartenbau die Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung in Dresden statt.

Zu den zahlreichen für diesen Anlass errichteten Kunstwerken gehörte auch der von Hans Poelzig und seiner Frau Marlene Moeschke-Poelzig entworfene Mosaikbrunnen, der im sogenannten Eichenhof stand.

Gustav Allinger, Gartenarchitekt in Berlin, hatte den bereits zwei Jahre zuvor ausgeschriebenen Wettbewerb für die Gestaltung der Gartenbau-Ausstellung gewonnen und zeichnete für deren Umsetzung verantwortlich.

Eingeschlossen in das 32 Hektar umfassende Ausstellungsareal waren der Botanische Garten und fast ein Drittel des Großen Gartens. Mit den ersten Anpflanzungen wurde 1924 begonnen.

Die Schau war in sechs Bereiche gegliedert: Neben der Dauerausstellung von Erzeugnissen des Pflanzen-, Blumen-, Obst- und Gemüsebaus wurden den Besuchern Sondergärten, Kleingartenmusteranlagen sowie ein Musterfriedhof präsentiert.

Ursprünglich sollte der Mosaikbrunnen nach der Ausstellung wieder abgebaut werden. Der Brunnen befindet sich noch heute an seinem ursprünglichen Standort nahe der Hauptallee im südwestlichen Teil des Großen Gartens auf einer Wegkreuzung.

Mosaikbrunnen

Die Form des Brunnens ist nach dem Vorbild einer Pflanze gestaltet: Drei stilisierte Pflanzformen wachsen aus einer runden Brunnenschale.

Der Brunnen bestand aus Betonhohlkörpern, die mit rund einer halben Million Mosaiksteinen in den Farben Erdbraun, Grau, Grün, Blau, Orange, Gelb und Gold besetzt wurden.

Gefertigt wurde er von dem Berliner Unternehmen Vereinigte Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner, das zu dieser Zeit der bedeutendste Hersteller von Glasmosaiken und Glasmalereien im Deutschen Reich war.

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Der Brunnen nach Ende der Gartenbauausstellung

Als der Brunnen nach Ende der Ausstellung abgerissen werden sollte, wandte sich Poelzig am 17. September 1926 an den Oberbürgermeister Bernhard Blüher mit der Bitte um eine dauerhafte Übernahme des Brunnens durch die Stadt Dresden oder das Land Sachsen.

Bis dahin hatte Poelzig nach eigenen Angaben 30.000 Mark Selbstkosten für den Brunnen gehabt und die Entwürfe kostenfrei geliefert.

Zuvor hatte auch August Wagner bei verschiedenen Dresdner Stellen um eine Übernahme des Brunnens nachgesucht. Oberbürgermeister Blüher antwortete, er wolle den Brunnen als Schmuckstück des Großen Gartens gern erhalten.

Dabei hoffe er, dass das Land die Kosten übernehmen würde. Am 10. Juni 1929 wandte sich die Firma Puhl & Wagner an den Großen Rat der Kunstakademie Dresden.

Bis dahin sei der Kontakt zu den zuständigen Stellen fruchtlos geblieben. Ein Abbruch des Brunnens sei bereits angeordnet, eine Verlegung an einen Standort außerhalb von Dresden an fehlenden Finanzen gescheitert. Eine Antwort auf dieses Anliegen ist nicht überliefert – der Brunnen durfte aber an seinem Platz stehenbleiben.

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Mosaikbrunnen, 1926. Entwurf: Marlene Moeschke-Poelzig, Hans Poelzig. Foto: Daniela Christmann

Restaurierung und Sanierung

Die ersten Restaurierungsarbeiten fanden 1946 statt, um durch Bombensplitter hervorgerufene Löcher zu beseitigen.

Seit etwa 1980 stand der Brunnen wegen seines schlechten Zustandes trocken.

1994 erfolgte eine umfassende Sanierung, nachdem der Brunnen bereits seit den 1980er Jahren große Schäden aufwies.

2006 musste der Brunnen erneut saniert werden, da einzelne Mosaiksteine fehlten.

Nachdem die Brunnenschale undicht geworden war, erneuerte man 2013 und 2016 das Fundament und die Brunnentechnik.

 

 

 

 

 

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