Hamburg: Maria Grün

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela ChristmannMaria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann
Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

1928 – 1930

Architekt: Clemens Holzmeister

Schenefelder Landstraße 3, Hamburg

Die katho­lische Pfarrkirche Maria Grün mit dem offizi­ellen Patrozinium St. Mariä Himmelfahrt wurde in den Jahren 1928 bis 1930 in Hamburg-Blankenese nach Plänen des Architekten Clemens Holzmeister errichtet.

Im Volksmund kürzte man die zunächst verwendete Bezeichnung Maria im Grünen bereits in den dreißiger Jahren zu Maria Grün.

Es handelt sich um den letzten katho­lische Kirchenneubau, der in Hamburg vor dem Ende der Weimarer Republik reali­siert wurde.

Vorgeschichte

Das Bevölkerungswachstum in den Elbvororten durch den Ausbau der Eisenbahnlinie machte im frühen 20. Jahrhundert den Neubau einer katho­li­schen Kirche notwendig.

Nachdem 1928 die Missionspfarrgemeinde Altona-Blankenese gegründet wurde, konnte 1929 ein beschränkter Wettbewerb ausge­schrieben werden.

Für den Neubau sollte größten Wert auf die Einfühlung in die kultu­relle und landschaft­liche Eigenart der Elbgemeinden sowie auf die Auswertung der gärtne­ri­schen Vorzüge des Baugeländes gelegt werden.

Clemens Holzmeister

Die Jury, zu denen unter anderen der Architekt Peter Behrens gehörte, wählte den Entwurf von Clemens Holzmeister aus, da dieser den Vorgaben am besten entsprach.

Clemens Holzmeister, 1886 in Tirol geboren, hatte Architektur an der Technischen Hochschule Wien studiert. 1921 bis 1924 erregte er mit dem Bau der Feuerhalle in Simmering Aufsehen. In den zwanziger und frühen dreißiger Jahren wurden nach seinen Plänen mehrere Kirchenbauten in Österreich und Deutschland verwirklicht.

Ab 1924 war Holzmeister Leiter einer Meisterklasse für Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien und ab 1928 außerdem Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie.

Heinrich Campendonk, der die Fenster für Maria Grün schuf, war zeitgleich mit Holzmeister an der Düsseldorfer Kunstakademie als Lehrer der Klasse für Monumentalmalerei tätig.

Bau

Der Grundstein für Maria Grün wurde am 27. Oktober 1929 gelegt, die Weihe am 7. September 1930 vollzogen.

Die Fassade des Stahlbetonbaus auf kreis­för­migem Grundriss mit zylin­der­för­migen Apsiden und einem quader­för­migem Glockenturm ist mit Oldenburger Klinkern verkleidet.

Die gerundete Freitreppe vor dem Turm unter­streicht die Rundung der Chorkonche.

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Innenraum

Den Innenraum der Kirche prägen die Fenster des Düsseldorfer Malers Heinrich Campendonk.

Der Altarbereich in Form einer Konche ist in den Umgang einge­schnitten. Zwei seitlich der Altarapsis einge­fügte Nebenkonchen umfassen die Sakristei und eine Seitenkapelle.

In der flachen Decke des Gemeinderaums findet sich im Mittelpunkt des Zentralbaus ein Rundfenster. Die Außenwände sind mit über vier Meter hohen, schmalen Rundbogenfenstern durchbrochen.

Der nach Süden hin orien­tierte Chor bildet mit dem vorge­la­gerten Turm eine Achse.

Die Kirchenbänke folgen der Form der kreis­runden Wände des Innenraums, wodurch zum ersten Mal in einer katho­li­schen Kirche Hamburgs der litur­gische Bereich und die Gemeinde räumlich zusam­men­ge­fasst wurden.

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Fenster

Bedeutendste Ausstattungsstücke der Kirche sind die Buntglasfenster des Künstlers Heinrich Campendonk.

Der gebürtige Krefelder lernte bei Jan Thorn Prikker an der Kunstgewerbeschule in Krefeld und gehörte zum expres­sio­nis­ti­schen Künstlerkreis Der Blaue Reiter.

Für Maria Grün hat Campendonk die fünf farbig gestal­teten Rundbogenfenster der Chorapsis entworfen.

Ab 1935 kamen die Fenster des Gemeinderaumes und des Umgangs hinzu.

Die Apsisfenster stellen fünf Engelfiguren dar, die sich entspre­chend der Rundung des Baukörpers zuein­ander drehen und die Kirche bei Sonneneinstrahlung mit den Farben Gelb, Orange und Rot füllen.

Die übrigen Fenster im Kirchenschiff verweisen auf chris­to­lo­gische und maria­nische Themen.

Drei Fenster deuten mit Symbolen auf die göttlichen Tugenden Glaube (Kreuz), Liebe (Herz), Hoffnung (Anker).

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928-1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Maria Grün, 1928–1930. Architekt: Clemens Holzmeister. Foto: Daniela Christmann

Sanierung

Nach einer ersten Sanierung in den 1980er Jahren wurde 2007 eine Grundsanierung vorge­nommen, bei der insbe­sondere die Seitenkapellen lichter und zugäng­licher gestaltet wurden. Der vordere Zugangsbereich ist mehrfach umgestaltet und durch eine barrie­re­freie Rampe ergänzt worden.

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