Karlsruhe: Siedlung Dammerstock

Heizungs- und Wäschereigebäude, Dammerstock Siedlung Karlsruhe, 1929, Architekt: Otto Haesler
Torbau, Siedlung Dammerstock, 1928-1929. Architekt: Otto Haesler, Typographie: Kurt Schwitters. Foto: Daniela Christmann

Torbau, Siedlung Dammerstock, 1928–1929. Architekt: Otto Haesler, Typographie: Kurt Schwitters. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928-1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928–1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928-1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928–1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

1928 – 1929

Architekt: Otto Haesler

Nürnberger Straße 1–5, Karlsruhe

Genossenschaftliche Bauvereine

Aufgrund der fehlenden Bautätigkeit während der Zeit des Ersten Weltkriegs war die Wohnungsnot im Deutschen Reich während der darauf­fol­genden zwanziger Jahre katastrophal.

Nach dem Ende der Inflation im Jahr 1924 und der Erholung der Wirtschaft wurde zwar wieder gebaut, jedoch blieben die Wohnungen für den unteren Mittelstand unerschwinglich.

In zahlreichen Städten wie Berlin, Fankfurt, Dessau, Breslau und Karlsruhe wurden aus diesen Gründen genos­sen­schaft­liche Bauvereine gegründet und neue bezahlbare Siedlungen errichtet.

Wettbewerb Dammerstockgelände

1928 wurde von der Stadt Karlsruhe ein Wettbewerb zur Bebauung des stadt­ei­genen Dammerstockgeländes ausge­schrieben mit der Vorgabe, dort bis Mitte des Jahres 1929 Klein- und Kleinstwohnungen für Familien aus mittleren und unteren Einkommensschichtenzu errichten.

Zu dem Wettbewerb wurden acht auswärtige Architekten, darunter Walter Gropius, Otto Haesler, Richard Döcker, Franz Roeckle, Max Schmechel und Wilhelm Riphahn mit Caspar Maria Grod einge­laden. Darüberhinaus betei­ligten sich 43 Karlsruher Architekten.

Das Preisgericht war prominent unter anderen mit Ernst May, Ludwig Mies van der Rohe und Otto Völckers besetzt.

Der Entwurf von Walter Gropius erhielt den ersten Preis, gefolgt vom Entwurf von Otto Haesler.

Walter Gropius

Gropius übernahm daraufhin die künst­le­ri­scher Leitung und bestimmte in dieser Funktion die gestal­te­ri­schen Richtlinien der Siedlung. Außerdem koordi­nierte er die Tätigkeiten der daran betei­ligten Architekten.

Zeilenbauweise

Die wichtigste Planungsidee von Gropius war die Zeilenbauweise. Anstelle der herkömm­lichen Blockrandbebauung trat das Bauen in nord-süd-parallel gesetzten Reihen, deren Enden zur Mitte abwech­selnd mit querge­stellten Kopfbauten versehen sind. Ziel war eine optimale Besonnung, morgens Licht im Schlafzimmer, nachmittags in den Wohnräumen.

Die Stadt stellte die Mustersiedlung im Oktober 1929 mit der Ausstellung „Die Gebrauchswohnung“ der Öffentlichkeit vor.

Kurt Schwitters

Die Gestaltung aller beglei­tenden Publikationen besorgte Kurt Schwitters.

Architekt Otto Haesler aus Celle gestaltete 1928 das Entree zur Siedlung als multi­funk­tio­nales Eingangsgebäude mit Gaststätte und dazuge­hö­riger Pächterwohnung, mit Fernheizwerk, Zentralwaschgebäude sowie drei weiteren Wohnungen mit dazuge­hö­rigen Garagen.

Kurt Schwitters gestaltete den Schriftzug und den schema­ti­schen Grundriss der Siedlung am Torbau.

Heizungs- und Wäschereigebäude

Das zweige­schossige zentrale Heizungs- und Wäschereigebäude wurde 1928 bis 1929 ebenfalls nach Plänen von Otto Haesler errichtet und 1974 durch die Architekten Rossmann und Partner für die Nutzung als Architekturbüro umgestaltet.

Durch zusätz­liche Innenfenster sind die origi­nalen Lüftungsklappen erhalten geblieben.

Aufgrund der Weltwirtschaftskrise wurden von den geplanten 750 Wohnungen der Siedlung Dammerstock nur 228 errichtet.

Sanierung und heutige Nutzung

Erst nach 1949 setzte die Stadt den Bau der Siedlung gemäß Gropius ursprüng­licher Planung fort.

Die mittler­weile denkmal­ge­recht sanierte Siedlung ist bis heute vollständig bewohnt.

Gaststättengebäude, Siedlung Dammerstock, 1928-1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Gaststättengebäude, Siedlung Dammerstock, 1928–1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928-1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928–1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928-1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928–1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928-1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928–1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928-1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928–1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928-1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

Heizungs- und Wäschereigebäude, Siedlung Dammerstock, 1928–1929. Architekt: Otto Haesler. Foto: Daniela Christmann

 

 

2 Kommentare

  1. Jörn Wagenbach

    Es macht Freude unter den Schlagworten so viele gute Bilder zu sehen – danke für die Recherche!

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