Berlin: Scharoun Hohenzollerndamm

Wohnanlage, 1929-1931. Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz
Wohnanlage, 1929-1931. Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz. Foto: Daniela Christmann

Wohnanlage, 1929-1931. Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz. Foto: Daniela Christmann

Wohnanlage, 1929-1931. Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz. Foto: Daniela Christmann

Wohnanlage, 1929-1931. Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz. Foto: Daniela Christmann

1929 – 1931

Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz

Hohenzollerndamm 35-36, Mansfelder Straße 29, Berlin

Hans Scharoun

Die Wohnanlage am Hohenzollerndamm in Berlin wurde in den Jahren 1929 bis 1931 nach Plänen von Hans Scharoun errichtet.

Scharoun, geboren 1893, stammte ursprünglich aus Bremen und verlebte seine Jugend in Bremerhaven, wo er täglich mit dem Hafenbetrieb, mit Schiffen und Schiffsbau in Berührung kam.

1912 bis 1914 absolvierte er sein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg.

Im Ersten Weltkrieg war er als Soldat beim Wiederaufbau zerstörter Städte in Ostpreußen eingesetzt.

Breslau

Nach Kriegsende blieb er zunächst in Cemachovsk, arbeitete dann als freier Architekt in Breslau (Wroclaw) und erhielt 1925 durch Vermittlung Adolf Radings eine Professur an der Akademie für Kunst und Kunstgewerbe Breslau (Wroclaw), die er bis 1932 innehatte.

1929 plante er für die Werkbundausstellung „Wohnung und Werkraum“ in Breslau ein Wohnheim:

„Die Großstadt verlangt verschiedene Lösungen des Wohnungsproblems: vom Einfamilienhaus bis zum Hotel. Die Hotelzimmer im Wohnheim sollten trotz geringer Wohnfläche die selbständige Wirkung der Kleinstwohnung bekommen. So entstanden gereihte Kleinstwohnungen mit besonderem Wohnteil, Schlafteil und Zusatzraum, die zweiseitig belichtet sind.“ (Zitat Scharoun im Ausstellungskatalog Hans Scharoun, Akademie der Künste, Berlin, 1967, S. 38)

Wohnanlage Hohenzollerndamm

Mit einer ähnlichen Zweckbestimmung errichtete er die Wohnanlage am Hohenzollerndamm in Berlin, die als Wohnanlage für Alleinstehende und junge Ehepaare konzipiert war.

Im Unterschied zum freistehenden Wohnheim in der Werkbundsiedlung Breslau ist die Wohnanlage in Berlin in die mehrgeschossige Bebauung der städtischen Umgebung eingefügt.

Das Gebäude besteht aus zwei parallelen Scheiben (Straßen- und Hofseite), die halbgeschossig gegeneinander versetzt sind.

In der vielfältig gegliederten, eleganten Fassade sind sowohl die kleinen Wohneinheiten als auch die Multifunktionalität der Anlage ablesbar.

Durch die wie Scharniere halbrund auskragenden Balkone gestaltete Scharoun eine organische Verbindung zwischen den beiden straßenseitigen Flügeln.

Nach der Fertigstellung erhielt der glatte Putz einen weißen Ölanstrich, welcher der Oberfläche eine zarte Transparenz verlieh.

Georg Jacobowitz

Bauherr des Projekts war der Unternehmer und Architekt Georg Jacobowitz, dessen Firma die Grundrisse der einzelnen 35 bis 70 Quadratmetern großen Wohnungstypen entwickelte.

Jacobowitz baute Mietshäuser und Wohnanlagen unter anderem in den Berliner Stadtteilen Tiergarten, Charlottenburg und Treptow. 1933 emigrierte er nach Palästina.

Wohnungen

Das Appartementhaus enthielt kleine Ein- und Zweizimmerwohnungen, Ateliers im Dachgeschoß  und Dachterrassen, Garagen im voll unterkellerten Hof sowie Ladenflächen und eine Gaststätte im Erdgeschoß, die auch die Mieter versorgen sollte.

Die einzelnen Wohnungen mit Küche oder Kochnische und Bad waren so geplant, dass sie auf kleinstem Raum den Eindruck konzentrierter Repräsentation und hauswirtschaftlicher Organisation vermittelten.

Wohnanlage, 1929-1931. Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz. Foto: Daniela Christmann

Wohnanlage, 1929-1931. Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz. Foto: Daniela Christmann

Wohnanlage, 1929-1931. Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz. Foto: Daniela Christmann

Wohnanlage, 1929-1931. Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz. Foto: Daniela Christmann

Wohnanlage, 1929-1931. Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz. Foto: Daniela Christmann

Wohnanlage, 1929-1931. Architekten: Hans Scharoun, Georg Jacobowitz. Foto: Daniela Christmann

 

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