Stuttgart: Weissenhofsiedlung J. J. P. Oud

Reihenhäuser, 1927. Architekt: J.J.P.Oud. Foto: Daniela Christmann
Reihenhäuser, 1927. Architekt: J.J.P.Oud. Foto: Daniela Christmann

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Reihenhäuser, 1927. Architekt: J.J.P.Oud. Foto: Daniela Christmann

Reihenhäuser, 1927. Architekt: J.J.P.Oud. Foto: Daniela Christmann

1927

Architekt: J.J.P.Oud

Pankokweg 1–9, Stuttgart

Weissenhofsiedlung

Die Weissenhofsiedlung entstand im Jahr 1927 im Rahmen der Bauausstellung „Die Wohnung“, organi­siert vom Deutschen Werkbund und finan­ziert von der Stadt Stuttgart.

Während der Ausstellung konnten die 33 reali­sierten Häuser von außen und innen besichtigt werden. Danach wurden sie von der Stadt vermietet.

Siebzehn inter­na­tionale Architekten unter der künst­le­ri­schen Leitung von Ludwig Mies van der Rohe, präsen­tierten ihre innova­tiven Entwürfe für modernes, gesundes, erschwing­liches und funktio­nales Wohnen.

Musterhäuser

Neben den Musterhäusern in der Weissenhofsiedlung waren drei weitere Ausstellungen zum modernen Bauen weltweit, zur Innenarchitektur und zu neuen Baumaterialien und Konstruktionen zu besichtigen.

Innerhalb von nur vier Monaten besuchten 500 000 Besucher die Ausstellung, die weltweit Resonanz fand.

Avantgarde

Die Weissenhofsiedlung zeigte die damals aktuelle Entwicklung der Architektur und des Wohnungsbaus.

Ein formaler Zusammenhang wurde durch die avant­gar­dis­ti­schen Architekturauffassungen der mitwir­kenden Architekten und die Vorgabe der Flachdächer erreicht.

Reihenhausgruppe J.J.P. Oud

Jacobus Johannes Pieter Ouds in Gussbeton errichtete Reihenhausgruppe ist sein einziges reali­siertes Projekt außerhalb der Niederlande.

Von beiden Längsseiten führen Eingänge in jedes Haus mit je nur 73 Quadratmetern Wohnfläche.

Durch die Minimierung der Flurflächen konnte die Wohnfläche insgesamt ratio­na­li­siert werden.

Im Obergeschoss sind eine Kleiderkammer, Bad, WC sowie drei Schlafräume untergebracht.

Um schnell bauen zu können, konstru­ierte man die Häuser aus Leichtbeton, der vor Ort gegossen wurde.

1933 bis 1945

Während der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Diktatur drohte der Siedlung der Abriss und sie wurde zu diesem Zweck an das Deutsche Reich verkauft.

Der Ausbruch des Krieges verhin­derte die Abrisspläne.

Als Gegenentwurf wurde in Sichtweite des Weissenhofes von Vertretern der Stuttgarter Schule die Kochenhofsiedlung errichtet.

Mit der Siedlung Ziegelklinge (1927–1928), der Inselsiedlung (1929–1930) und der Wallmersiedlung (1929–1931) entstanden zuvor noch drei weitere Siedlungen des Neuen Bauens in Stuttgart.

Im Zweiten Weltkrieg war unterhalb der Weißenhofsiedlung eine Flakstellung errichtet worden. Die Siedlung wurde Ziel der Luftangriffe auf Stuttgart und Teile von ihr wurden zerstört.

Nach 1945

Nach dem Krieg wurden einige nur leicht beschä­digte Gebäude abgerissen, andere durch Satteldachaufbauten stark verfremdet.

1958 wurde die Siedlung unter Denkmalschutz gestellt.

In den 1980er Jahren erfolgte die Sanierung der verblie­benen Gebäude.

Welterbe Le Corbusier

2002 erwarb die Stadt vom Bund das zur Siedlung gehörende Doppelhaus von Le Corbusier und Pierre Jeanneret.

Am 25. Oktober 2006 wurde in dem Gebäude nach drei Jahren origi­nal­ge­treuer Sanierung das Weissenhofmuseum mit histo­ri­schen Dokumenten und Architektur-Modellen eröffnet.

Im Juli 2016 wurde es zusammen mit dem Haus Citröhan als eine von insgesamt 17 Teilstätten unter der Bezeichnung Das archi­tek­to­nische Werk von Le Corbusier – ein heraus­ra­gender Beitrag zur Modernen Bewegung in die Liste des UNESCO-Welterbe aufgenommen.

Siedlung heute

Im Januar 2019 übernahm die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) die Weissenhofsiedlung von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).

37 Gebäude mit 87 Wohnungen befinden sich heute in städti­scher Hand.

Reihenhäuser, 1927. Architekt: J.J.P.Oud. Foto: Daniela Christmann

Reihenhäuser, 1927. Architekt: J.J.P.Oud. Foto: Daniela Christmann

Reihenhäuser, 1927. Architekt: J.J.P.Oud. Foto: Daniela Christmann

Reihenhäuser, 1927. Architekt: J.J.P.Oud. Foto: Daniela Christmann

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