1923 – 1924
Architekten: Hans und Oskar Gerson
Meßberg 1, Hamburg
Das denkmalgeschützte Ballinhaus (Meßberghof) gehört zu den ersten Bauten des Kontorhausviertels in Hamburg und wurde 1923 bis 1924 nach Plänen der Brüder Hans und Oskar Gerson als Stahlbetonkonstruktion mit Verblendung aus Bockhorner Klinkern errichtet.
Ballinhaus
Das Kontorhaus umfasst rund 12.000 Quadratmeter Bürofläche.
Benannt ist es nach dem Hamburger Reeder Albert Ballin. Aufgrund dessen jüdischer Herkunft wurde das Ballinhaus 1938 zwangsweise in Meßberghof umbenannt.
Im Gegensatz zum benachbarten Chilehaus besticht das Ballinhaus durch seine flächige Fassade und die kompakte Gebäudeform.
Zeittypische gotische Elemente wie das kristalline Dekor der Eingänge und die monumentalen Strebepfeiler an den Fassaden finden sich gleichwohl auch hier.
Skulpturen
Die Strebepfeiler waren ursprünglich ebenfalls mit Skulpturen von Ludwig Kunstmann geschmückt und erinnerten in ihrer Anordnung an mittelalterliche Kirchenfassaden.
Die Grotesken aus Muschelkalk an der Fassade schuf Ludwig Kunstmann.
Weitere Skulpturen an den Wandpfeilern mussten 1968 wegen ihres schlechten Erhaltungszustandes abgenommen werden. Sie wurden durch Arbeiten des Bildhauers Lothar Fischer ersetzt.
Treppenhaus
Wie bei allen Hamburger Kontorhäusern hatten die Treppenhäuser des Ballinhauses vor allem repräsentative Funktion.
Das zentrale Treppenhaus erstreckt sich offen über zehn Geschosse und ist besonders aufwendig gestaltet.
Ein rundes Oberlicht aus sternförmig angeordneten farbigen Gläsern schließt das Treppenauge nach oben ab.
Auf dem Handlauf jeder Etage sitzt eine steinerne Echse.
Die Türblätter und -rahmen sowie die Treppenstäbe sind mit Schlagmetall vergoldet.