1932 – 1934
Architekt: Hans Döllgast
Scheinerstraße 12, München
Vorgeschichte
Seit der Jahrhundertwende wuchs der Stadtteil München-Bogenhausen und mit ihm die katholische Pfarrgemeinde Sankt Georg.
Nachdem verschiedene Standorte für den Neubau einer Kirche bereits vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges überprüft wurden, schenkte die Stadt München schließlich der Gemeinde ein Grundstück am damaligen Secchiplatz.
Hans Döllgast
Erst im Jahr 1934 wurde die Kirche nach Plänen des Architekten Hans Döllgast, der zu dieser Zeit eine Dozentenstelle an der Technischen Hochschule München inne hatte, fertiggestellt.
Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, erfolgte 1950 der Wiederaufbau wiederum unter Leitung von Hans Döllgast.
Kirche Heilig Blut
Der erste Spatenstich für den Neubau erfolgte im März 1934, die Grundsteinlegung war im Mai des gleichen Jahres und im November 1934 konnte die Kirche eingeweiht werden.
Döllgast entwarf die Kirche in einer Kombination aus traditionellen Architekturformen und modernen Elementen.
Vor allem die weißen, schmucklosen Wandflächen repräsentieren in ihrer Schlichtheit und Geradlingkeit eine moderne Architekturauffassung.
Die fensterlose Giebelfront mit dem Haupteingang ist mit einem Mosaik von Günther Graßmann geschmückt.
Es besteht aus geschliffenen Natursteinen und zeigt zwei Engel, die das Schweißtuch Christi mit seinem Abbild halten.
In der Ecke ist das Wappen des Münchner Erzbischofs und Kardinals Michael von Faulhaber dargestellt.
Innenraum
Der Innenraum der dreischiffigen Hallenkirche ist ein einziger lichter und gradliniger Saal, der durch vierzehn schlanke Rundsäulen aus schalungsrauem Beton, die ursprünglich wiederum eine flache Stuckdecke trugen, gegliedert wird.
Der Glockenturm war einst als Spitzturm gestaltet.
Turm und Stuckdecke wurden bei einem Bombenangrifft im Oktober 1943 zerstört.
Wiederaufbau
Bereits 1950 begann der Wiederaufbau unter architektonischer Leitung von Hans Döllgast.
Der Glockenstuhl, der beim früheren Spitzturm tiefer als die Giebellinie der Kirche gelegen war, wurde 10 Meter höher gesetzt und der Turm mit einem Satteldach abgeschlossen.
Statt der Stuckdecke wurde eine glatte Holzdecke eingezogen.
1956 errichtete man nach Plänen von Hans Döllgast das zur Kirche gehörende Jugendheim und 1960 den Pfarrhof.