Erfurt: DHV-Haus

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann
DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

1928 – 1929

Architekt: Heinrich Herrling

Anger 81, Erfurt

Das Büro- und Geschäftshaus mit einem vierstöckigen, vorgesetzten Runderker wurde 1928 bis 1929 nach Plänen von Heinrich Herrling errichtet und gehört zu den herausragenden Beispielen des Neuen Bauens in Erfurt. 

Gebäude

Den Name DHV-Haus erhielt das Gebäude schon während der Bauzeit, da der Landesverband und die Ortsgruppe des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes bereits während der Fertigstellung des Gebäudes vier Etagen anmieteten.

Mit einer Höhe von 21 Metern überschritt es die damalige Bauordnung der Stadt Erfurt um drei Meter und war somit das erste Hochhaus in der Stadt. 

Bauherr war die Erbengemeinschaft Nottrodt, die es als eines der ersten Bürogebäude in Erfurt an der Einmündung der Johannesstraße in den Anger errichten ließ.

Konstruktion

Das Gebäude ist als Stahlskelettkonstruktion ausgeführt. Dies ermöglichte eine weitgehend flexible Raumaufteilung der Büroräume.

Die Räume im Erdgeschoss waren für Läden vorgesehen. Im ersten Obergeschoss befand sich ein Lichtspieltheater.

Das sechsgeschossige Gebäude mit einer Höhe von 21 Metern fällt durch ein mehrgeschossiges, aus der Front ragendes Bauteil auf, das an der Ecke in einen Runderker ausläuft.

Das erste Stockwerk ist durch geschosshohe Schaufenster gekennzeichnet. Im zweiten und dritten Stockwerk werden die langen Fensterbänder durch Ziegelpfeiler unterbrochen.

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

Architektur der Nacht – Lichtarchitektur

Nachts präsentierte sich das Haus mit einer besonderen Außenbeleuchtung.

Unter den herauskragenden Sturzgesimsen waren Lichtbänder angebracht, die über vier Stockwerke die Dynamik der Fassade betonten.

Der Abschluss der Dachkante war zusätzlich mit einer umlaufenden Reihe von Leuchtröhren gekennzeichnet.

1926 waren erstmals schwarz-weiß Fotografien von Tag- und Nachtaufnahmen des Kaufhauses Schocken in Nürnberg des Fotografen Arthur Köster in der Zeitschrift Der Neue Bau publiziert worden.

Drei Jahre später wurden im Heft 2/1929 der Zeitschrift Die Baugilde Tag- und Nachtaufnahmen des DHV-Hauses des Fotografen Eduard Bissinger publiziert.

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

DHV-Haus, 1928-1929. Architekt: Heinrich Herrling. Foto: Daniela Christmann

Besitzerwechsel und Nachkriegszeit

1937 wechselte das Gebäude den Besitzer und ging in den Besitz der Versicherungsgesellschaft Deutscher Ring über.

Im Erdgeschoss befand sich nun statt der Läden eine repräsentative Eingangshalle.

1947 wurde das Haus Eigentum der Landesversicherungsanstalt Thüringen und erneut umgebaut.

Im Zuge einer Generalsanierung im Jahr 1999 wurde die ursprüngliche Lichtarchitektur, eine Konturenbeleuchtung des Runderkers mit Neonröhren, rekonstruiert. 

Heute ist das Bürohaus Teil eines 2001 fertiggestellten Wohn- und Geschäftshauskomplexes zwischen Kämpferstraße und Kämpfertor.

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