1925 – 1926
Architekt: Walter Gropius
Gropiusallee 38, Dessau
Das Bauhausgebäude in Dessau wurde 1925 bis 1926 nach Plänen des Architekten Walter Gropius errichtet.
Gebäude
Stahlbeton und Glas prägen die Architektur und schaffen vielschichtige räumliche und funktionale Beziehungen.
Die tragende Konstruktion, ein Skelett aus Stahlbeton, ist im Gebäude sichtbar und lässt Funktion und Ästhetik zu einer Einheit werden.
Das im internationalen Stil errichtete Gebäude besteht aus fünf additiv in Flügelform angeordneten, funktional gegliederten Teilen:
Einem Flügelbau der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, dem Werkstättentrakt mit der markanten Glasvorhangfassade und dem Atelierhaus, in dem die Wohnateliers für die Studenten untergebracht waren.
Der Nordflügel der Handwerkerschule und der Werkstättentrakt sind durch eine zweigeschossige Brücke verbunden. Diese war für Verwaltungsräume sowie das Baubüro von Gropius konzipiert.
In einem flachen Bau zwischen Werkstättentrakt und Atelierhaus befinden sich Bühne und Aula sowie die Mensa des Bauhauses.
Konstruktion
Die völlig in Glasflächen aufgelöste Wand des Werkstättentraktes sorgte zu ihrer Zeit für Aufsehen.
Alle Stützen und Geschossdecken des Gebäudes sind von der Fassade zurückgesetzt, sodass die Glasschürze ununterbrochen über alle drei Geschosse und die gesamte Gebäudelänge reicht.
Die feingliedrige Glasfassade verursachte jedoch große Probleme: Im Sommer heizte sich das Gebäude infolge der direkten Sonneneinstrahlung enorm auf.
Ein notwendiges Sonnenschutzsystem aus Vorhängen wiederum zerstörte die beabsichtigte Transparenz.
Im Winter kühlte das Gebäude aufgrund der Einfachverglasung sehr schnell aus und musste stark beheizt werden.
Die Be- und Entlüftung erfolgt über mechanisch gesteuerte Lamellenflügel aus Glas.
Sanierung
Das Gebäude wurde 1976 restauriert und teilweise modernisiert.
Zwischen 1996 und 2006 fand eine erneute Restaurierung und Instandsetzung nach denkmalpflegerischen Prinzipien statt.
UNESCO-Welterbe
Seit 1996 ist der Gebäudekomplex Teil der UNESCO-Welterbestätte Bauhaus, zu der auch das Haus am Horn, das Kunstschulgebäude und der Hauptbau der Bauhaus-Universität in Weimar, die Meisterhäuser in Dessau und seit 2017 die Laubenganghäuser ebendort sowie die ADGB-Bundesschule in Bernau zählen.