1912 – 1913
Architekt: Otto Wagner
Hüttelbergstraße 28, Wien, Österreich
Der Architekt Otto Wagner errichtete von 1886 bis 1888 und von 1912 bis 1913 zwei Villen auf benachbarten Grundstücken in der Hüttelbergstraße in Wien.
Villa Wagner II
Die hier gezeigte zweite Villa geht auf einen Entwurf von 1905 zurück und zeigt die stilistische Weiterentwicklung Wagners.
Nachdem er seine erste Villa 1911 verkauft hatte, erwarb er ein Grudnstück n Sichtweite für den Entwurf seiner zweiten Villa.
Diese war wesentlich kleiner, einfach und funktional gestaltet. Wagner achtete bei der Planung auf ein Maximum an Licht und setzte unterschiedlichste Materialien wie Stahlbeton, Asphalt, Glasmosaik und Aluminium für den Bau ein.
Gebäude
Der kubische Baukörper mit Flachdach und weiß verputzten Wänden, hochrechteckigen Fensteröffnungen und einem ausladenden Attikagesims mit kassetierter Untersicht war als Stahlbetonkonstruktion bautechnisch auf dem damals neuesten Stand.
Die primären Dekorationselemente des Fassade sind Bänder aus blauen Glasfliesen in geometrischen Mustern.
Der aus blauen Glasstreifen und Aluminiumnägeln bestehende Fassadendekor ist geometrisch und sparsam eingesetzt. Die Entwürfe für die Bleiglasfenster über dem Eingangsportal stammen von Koloman Moser.
Die Mosaiken an den Wänden der Veranda stammen von Koloman Moser und Leopold Forstner („Der Winter“).
Innenräume
Im Erdgeschoss befanden sich die Räume für die Dienerschaft und im Hauptgeschoss ein großer Einzelraum, der als Salon oder Esszimmer diente.
Für die Möblierung wählte Otto Wagner mehrere Arbeiten aus, die einer seiner ehemaligen Schüler, Marcel Kammerer entworfen und gefertigt hatte.
Verkauf des Hauses
Wagner hatte das Haus ursprünglich als Witwensitz für seine Frau nach seinem Tod vorgesehen. Als sie jedoch vor ihm verstarb, veräußerte er das Haus im September 1916.
Wagner selbst starb am 11. April 1918, kurz vor dem Ende des Ersten Weltkriegs, in seiner Wohnung in der Döblergasse in Wien.
Die Villa befindet sich heute in Privatbesitz.