1926 – 1930
Architekt: Karl Ehn
Heiligenstädter Straße 82–92, Boschstraße 1–19, Wien
Der Karl-Marx-Hof in Wien-Heiligenstadt mit 1300 Wohnungen für etwa 5500 Bewohner wurde 1926 bis 1930 nach Plänen von Karl Ehn erbaut.
Karl Ehn war Schüler von Otto Wagner und seit 1909 im Stadtbauamt Wien beschäftigt.
Geplant als Stadt in der Stadt war die 1,2 Kilometer lange Anlage zum Zeitpunkt ihrer Errichtung mit allen Infrastrukturen wie Zahnklinik, Apotheke, Kindergarten, Bücherei, Jugendheim und Zentralwäscherei ausgestattet.
Der Bau des Wohnhofes geschah in drei Etappen. Am 12. Oktober 1930 erfolge die Eröffnung unter Wiens Oberbürgermeister Karl Seitz.
Das relativ schmale Grundstück zwischen der Bahnlinie der Franz-Josefs-Bahn und der Heiligenstädter Straße gelegen sollte mit einer geschlossenen Wohnhofanlage unter Erhaltung der zuvor gärtnerisch genutzten Hagenwiese bebaut werden.
Karl Ehn entwarf einen zurückversetzten großen Mitteltrakt mit Türmen, bekrönt von Fahnenmasten, an den seitlich Gartenhöfe anschließen.
Die Loggien der Wohnungen liegen zur Innenseite der Höfe. Loggien, Balkone und Erker strukturieren die Fassade.
Die Figuren aus farbiger auf den Keilsteinen der Torbögen stammen von Josef Riedl und stellen Personifikationen der Aufklärung, Freiheit, Fürsorge und Körperkultur dar.
Der Karl-Marx-Hof ist die bekannteste städtische Wohnanlage des „Roten Wien“.
Er steht unter Denkmalschutz und wurde 1989 bis 1992 generalsaniert.

Karl-Marx-Hof, Lageplan, 1926–1930. Architekt: Karl Ehn