1927
Architekt: Ludwig Mies van der Rohe
Am Weissenhof 14–20, Stuttgart
Die Weissenhofsiedlung entstand im Jahr 1927 im Rahmen der Bauausstellung „Die Wohnung“, organisiert vom Deutschen Werkbund und finanziert von der Stadt Stuttgart.
Während der Ausstellung konnten die 33 realisierten Häuser von außen und innen besichtigt werden. Danach wurden sie von der Stadt vermietet.
Siebzehn internationale Architekten unter der künstlerischen Leitung von Ludwig Mies van der Rohe, präsentierten ihre innovativen Entwürfe für modernes, gesundes, erschwingliches und funktionales Wohnen.
Neben den Musterhäusern in der Weissenhofsiedlung waren drei weitere Ausstellungen zum modernen Bauen weltweit, zur Innenarchitektur und zu neuen Baumaterialien und Konstruktionen zu besichtigen.
Innerhalb von nur vier Monaten besuchten 500 000 Besucher die Ausstellung, die weltweit Resonanz fand.
Die Weissenhofsiedlung zeigte die damals aktuelle Entwicklung der Architektur und des Wohnungsbaus.
Ein formaler Zusammenhang wurde durch die avantgardistischen Architekturauffassungen der mitwirkenden Architekten und die Vorgabe der Flachdächer erreicht.
Im viergeschossigen Wohnblock nach Plänen von Ludwig Mies van der Rohe befinden sich vierundzwanzig Wohnungen mit einer Größe zwischen 48 bis 80 Quadratmetern Wohnfläche.
Die Konstruktion erfolgte als Eisenfachwerk mit Ausfachungen aus Ziegelsteinen.
Lediglich Treppenhäuser, Küchen und Bäder sind unveränderbar.
Alle übrigen Flächen sind durch nichttragende Innenwände aus Bimsdielen oder Sperrholzplatten flexibel zu nutzen.