1924 – 1925
Architekten: Otto Droge (Eingang), Carl Crämer (Messehalle)
Markt 1, Leipzig
Die Untergrundmessehalle am Markt in der Innenstadt von Leipzig von Architekt Carl Crämer war das erste unterirdische Ausstellungsgebäude der Welt.
Seit der Frühjahrsmesse 1919 hatte der Stadtrat die Errichtung einer hölzernen Ausstellungshalle auf dem Marktplatz von Leipzig erlaubt.
1922 befristete man die Erlaubnis zum Bau der provisorischen Halle nur noch bis zur Herbstmesse 1924.
Da die Ausstellungsflächen direkt am Markt äußerst gefragt waren, beschloss man in den Untergrund auszuweichen um weiterhin von der zentralen Lage profitieren zu können.
Die wirtschaftliche Grundlage des Vorhabens konnte durch die Beteiligung der Aussteller an den Baukosten gesichert werden.
Am 28. Mai 1924 begannen die Ausschachtungsarbeiten für die Untergrundmessehalle.
Nach ihrer Fertigstellung zur Frühjahrsmesse Leipzig 1925 bot sie auf einer Fläche von 1.800 Quadratmetern Platz für 175 Aussteller.
Die neunschiffige, eingeschossige Stahlbetonhalle wurde durch vier Gänge erschlossen, die vom Eingangsgebäude aus in Längsrichtung verliefen.
Zu beiden Seiten der Gänge lagen die unterschiedlich großen Ausstellungskojen. Wände und Stützen im Innern der Halle waren verputzt, die Decken sparsam bemalt.
Die Höhe der Halle nahm, bedingt durch das Gefälle des Marktplatzes, nach der Ostseite hin ab.
Das Eingangsgebäude, entworfen von Architekt Otto Droge, ist in Rochlitzer Porphyrtuff ausgeführt.
Der Eingang, als zweiläufige Treppe ohne Dach gestaltet, tritt maßvoll hinter die historische Bebauung am Marktplatz zurück.
1986 bis 1988 wurde die Untergrundmessehalle saniert.
2003 wurde die Halle im Zuge des Baus des City-Tunnels abgebrochen.
Heute befindet sich hier der Eingang zur S‑Bahn-Station Markt in der Stadtmitte Leipzigs.