Berlin: Kirche am Hohenzollernplatz

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

1930 – 1933

Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein

Hohenzollerndamm 202-203, Nassauische Straße 66-67, Nikolsburger Straße 1, Berlin

Die evangelische Kirche am Hohenzollernplatz in Berlin-Wilmersdorf wurde von 1930 bis 1933 nach Entwürfen der Architekten Fritz Höger und Ossip Klarwein erbaut.

Sie gilt als Hauptwerk der deutschen expressionistischen Architektur. Ihre Grundform entspricht der einer dreischiffigen Langhausbasilika.

Aufgrund ihrer für eine Kirche ungewöhnlichen Form wurde der Bau umgangssprachlich als „Kraftwerk Gottes” bezeichnet.

Vorgeschichte

Bereits im Jahr 1929 wurde die ebenfalls im expressionistischen Stil erbaute Kreuzkirche der Architekten Ernst und Günther Paulus am Hohenzollerndamm 130 im Berliner Ortsteil Schmargendorf fertiggestellt.

Die Protestanten in Wilmersdorf hatten bisher ihre Gottesdienste in der Aula der Cecilien-Grundschule gefeiert und forderten nun ebenfalls einen repräsentativen Kirchenbaus in ihrem Viertel.

Stadt und Gemeinde wählten ein unbebautes Grundstück an der Südostecke des Hohenzollernplatzes als Standort für den Neubau der Kirche.

Am 31. Mai 1929 wurde die generelle Vorgenehmigung des Projekts bei der Baupolizei beantragt.

Im Juli 1930 begannen die Erd- und Fundamentarbeiten, am 30. September fand die feierliche Grundsteinlegung statt.

Im August 1931 begann man mit den Innenarbeiten. Am 12. Februar 1932 wurde der Rohbau der Kirche abgenommen.

Der Kirchenbau konnte schließlich am 9. März 1933 endgültig in Gebrauch genommen werden.

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Bauwerk

Der Turm als höchster Punkt der Kirche befindet sich in den Sichtachsen von Fasanen- und Nikolsburger Straße, von Hohenzollerndamm und Düsseldorfer Straße sowie Nassauischer Straße.

Mit einer Höhe von 66 Metern überragt er die umliegenden Häuser, die nach Berliner Traufhöhe lediglich 22 m hoch sind.

Im Inneren der Kirche wurde dieses Höhenmaß aufgenommen, während die Kirche nach außen hin durch den darunterliegenden Gemeindesaal eine Höhe von 28 Metern erreicht.

Konstruktion

Bei der Konstruktion der Kirche wurden zunächst dreizehn Stahlbetonbinder gegossen. Die Schalholzbretter wurden vorab mit Zahnspachteln bearbeitet, sodass sich beim Guss eine besondere Maserung des Betons ergab.

Im Inneren der Kirche erinnerte die so entstandene Maserung an die Spanten eines umgedrehten Schiffsrumpfes.

Stahlbeton kam lediglich bei den Bindern der Kirche zum Einsatz.

Fassade und Dach

Die Fassade ist als Stahlskelett konstruiert und erfuhr, typisch für die Entwürfe aus dem Büro Fritz Högers, eine strukturierte Verkleidung durch Klinker, die Fritz Höger gerne als „Bauedelsteine” bezeichnete.

Rotviolette, teilweise vergoldete Klinker mit unterschiedlichen Lichtwerten sorgen für eine lebendige Wandtextur.

Das grüne Kupferdach wurde bewusst als Kontrast zu den Klinkern gesetzt.

Klinker

Zur Platzseite hin wurden Handstrich-Klinker in den Farbtönen Blau und Mildblau verwendet, zur Südseite hin Bockhorner Maschinenklinker in der Nuance Chausseeblau.

Neben der sorgfältigen Farbwahl der Klinker trug auch ihre Verlegung zur lebendigen Wirkung der Fassadenwände bei. Sie wurden im Märkischen Verband (zwei Läuferflächen und darauffolgend eine Kopffläche) sowie im Blockverband (abwechselnde Läufer- und Kopffläche) gemauert.

Die Mauerfugen wurden abgeschrägt, um das Abfließen des Regenwassers zu erleichtern und einen zusätzlichen Schatteneffekt zu erzeugen.

Einzelne Steine wurden als Vorboten des Innenraums einseitig mit Goldflächen versehen.

Im Portalbereich, zu dem eine runde Treppe an der Westseite der Kirche führt, sind die Lagerfugen mit kleinen Goldsteinen belegt. Die Vorhalle ist mit Mosaiken geschmückt.

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Innenraum

Betritt man den Innenraum, fällt der Unterschied zum kubisch-kompakten äußeren Erscheinungsbild der Kirche sofort ins Auge.

Die sorgfältig geplante Lichtdramaturgie belebt die gotisierenden Spitzbögen und erzeugt durch den Wechsel von Licht- und Schattenzonen einen aufstrebenden, geradezu mystischen Raumeindruck.

Im Vergleich zum ursprünglichen Zustand präsentiert sich der Innenraum der Kirche heute völlig verändert.

In der ursprünglichen Farbgestaltung gingen die Fenster im Kirchenschiff im chromatischen Farbablauf von oben nach unten vom hellen Gelb ins Rot über. Die Sgraffitos in den Brüstungsfeldern unter den Fenstern des Kirchenschiffs waren in kräftigem Rot mit etwas Blaugrau gestaltet.

Die Wände der Seitengänge waren rot gestrichen.

Das elektrische Licht der Kirche kam von Hängelampen, deren Licht nach unten gelblich und nach oben bläulich leuchtete.

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Kirche am Hohenzollernplatz, 1930-1933. Architekten: Fritz Höger, Ossip Klarwein. Foto: Daniela Christmann

Nachkriegszeit und Sanierung

Im Jahr 1943 brannte die Kirche vollständig aus. Dabei gingen die Kirchenfenster, die Orgel sowie die Innenausstattung unwiederbringlich verloren.

Nach Abschluss des 1951 begonnenen Wiederaufbaus wurde die Kirche im Jahr 1966 unter Denkmalschutz gestellt.

In den Jahren 1990 bis 1991 wurde sie durch das Büro BASD Gerhard Schlotter umfassend saniert und es wurden neue Fenster nach Entwürfen von Achim Feyer geschaffen.

Zum Kirchenkomplex gehören ein Gemeindehaus und ein Pfarrerwohnhaus, in dem sich teilweise noch die ursprüngliche Ausstattung befindet.

 

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