München: Kunsthaus Brakl

Kunsthaus Brakl, 1909-1913. Architekt: Emanuel von Seidl. Foto: Daniela Christmann
Kunsthaus Brakl, 1909-1913. Architekt: Emanuel von Seidl. Foto: Daniela Christmann

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1909 – 1910 und 1912 – 1913

Architekt: Emanuel von Seidl

Lessingstraße 2, Beethovenplatz 1, München

Franz Josef Brakl ließ sich ab 1909 am Beethovenplatz nach Plänen des Architekten Emanuel von Seidl zunächst ein Wohnhaus und anschließend 1912/13 einen neuen Ausstellungsbau für seine Kunsthandlung errichten.

Franz Josef Brakl

Brakl war zu dieser Zeit einer der wichtigsten Galeristen der modernen Kunst in Deutschland und stellte Maler des Blauen Reiters sowie Künstler der Vereinigung Die Scholle aus.

Franz Josef Brakl war zunächst lyrischer Tenor an der Komischen Oper in Wien. Dort wurde er vom Intendanten des Münchner Theater am Gärtnerplatz, Karl von Perfall, entdeckt und engagiert.

Am 1. Juni 1898 übernahm Brakl die Direktion des Gärtnerplatztheaters, die er aber schon ein Jahr später wieder abgab.

Kunsthaus Brakl

1905 zog sich Brakl vom aktiven Theaterleben zurück. Er gründete das Kunsthaus Brakl, das sich schnell einen guten Rufs erwarb.

Im Februar 1910 zeigte er in einer Einzelausstellung die Arbeiten von Franz Marc und machte ihn mit August Macke bekannt.

Das neue Ausstellungsgebäude, das am 26. Mai 1913 eröffnet wurde, ist in Formen des späten Jugendstils gehalten.

Ausstellungsräume

Innen gruppieren sich die Ausstellungsräume um einen Oberlichtsaal.

In seinen neugeschaffenen Räumen änderte Franz Josef Brakl die Art der Präsentation der gezeigten Kunstwerke.

Hatte er sie zuvor in simulierten Wohnräumen gezeigt, boten die Säle des neuerrichteten Kunsthauses jetzt ganz neue Möglichkeiten der Darbietung.

Im Oberlichtsaal ließ er schwarze Wandbespannung anbringen, um die Fernwirkung der Kunstwerke zu demonstrieren und zu erhöhen.

In der Bayerischen Staatszeitung war 1913 über die Gestaltung der Räume zu lesen:

„In den umgebenden Räumen breite Fenster. Tuchbekleidung der Wände je nach den verschiedenen Räumen in verschiedenen Farben hergestellt, um je nach den kräftigen oder milden Tönen der Gemälde einen entsprechenden Hintergrund zu bilden.

Untere Hallenwand behängt mit hellem, indifferentem Stoff, obere aber mit mattschwarzem — letzteres ein ganz neuer Versuch!

Andere Räume sind bespannt in Dunkelblau, Weiß, lila-ocker Brokat, Goldiggelb, Elfenbein, Moosgrün, in kräftigem Rot; im Treppenhaus gestreiftes Hell-Lila.

Tonverbindend wirkt in allen Räumen das den Fußboden deckende graue Linoleum sowie die gedämpft rötliche Mahagonibekleidung von Sockel und Umrahmung der Türen.“

Umbau und Sanierung

Das Gebäude wurde Ende der zwanziger Jahre von der Universität München erworben und 1928 nach Plänen von Theodor Fischer umgebaut und modernisiert.

Heute befindet sich in dem ehemaligen Galeriegebäude die medizinische Fachbibliothek und Lesehalle der Ludwig-Maximilians-Universität München mit insgesamt 165 Lese- und Arbeitsplätzen.

2011 bis 2013 wurde das denkmalgeschützte Gebäude saniert und erweitert.

Kunsthaus Brakl, 1909-1913. Architekt: Emanuel von Seidl. Foto: Daniela Christmann

Kunsthaus Brakl, 1909-1913. Architekt: Emanuel von Seidl. Foto: Daniela Christmann

Kunsthaus Brakl, 1909-1913. Architekt: Emanuel von Seidl. Foto: Daniela Christmann

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Kunsthaus Brakl, 1909-1913. Architekt: Emanuel von Seidl. Foto: Daniela Christmann

Kunsthaus Brakl, 1909-1913. Architekt: Emanuel von Seidl. Foto: Daniela Christmann

Kunsthaus Brakl, 1909-1913. Architekt: Emanuel von Seidl. Foto: Daniela Christmann

Kunsthaus Brakl, 1909-1913. Architekt: Emanuel von Seidl. Foto: Daniela Christmann

Kunsthaus Brakl, 1909-1913. Architekt: Emanuel von Seidl. Foto: Daniela Christmann

Kunsthaus Brakl, 1909-1913. Architekt: Emanuel von Seidl. Foto: Daniela Christmann

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