München: Künstlerhof

Künstlerhof, 1930. Architekt: Uli Seeck ©Daniela Christmann
Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

1929 – 1930

Architekt: Uli Seeck

Zum Künstlerhof 13 – 25, München

Künstlerhof

Die sieben Bildhauerateliers plante Uli Seeck 1929 bis 1930 in der Siedlung Neuhausen an einer Stelle, die wegen des Grundstückzuschnitts und der geltenden Bauordnung nicht höher bebaut werden konnte.

Jedes Atelier besteht aus einem zweigeschossigen Arbeitsraum mit 45 qm Grundfläche, einem Nebenzimmer, einem Abstellraum, WC und einem Lagerraum für Material im Dachgeschoss.

In den benachbarten Wohnblöcken Zum Künstlerhof 1-11 und Schluderstraße 41-47 befinden sich zusätzlich dreizehn Atelierwohnungen in den Dachgeschossen.

Heute haben dreißig Künstler ihre Ateliers im Künstlerhof.

Zwei viergeschossige, langgestreckte Wohnblöcke begrenzen die schmale Zufahrtsstraße, an deren Ende die Ateliers ein abschließendes Karree formen.

Die Ateliers mit großen Fenstern, dunklen Holztüren und skulptural anmutenden Kaminen besitzen auf der Rückseite hohe Flügeltüren.

Im Karree vor den Eingängen zu den Ateliers befindet sich ein Brunnen mit Storchengruppe des Bildhauers Emil Manz aus dem Jahr 1929.

Großsiedlung Neuhausen

Die Anlage gehört zu der von 1928 bis 1930 gebauten Großsiedlung Neuhausen.

Mit dem Siedlungsbau wurde eine eigens gegründete Aktiengesellschaft betraut, die Gemeinnützige Wohnungsfürsorge AG (GEWOFAG), die mittlerweile ein städtisches Unternehmen ist.

Am Rande Neuhausens, wo die Stadt München in den zwanziger Jahren noch in Wiesen und Ackerland überging, entstanden auf fast 190.000 Quadratmetern Grund insgesamt 1.600 Wohnungen, mehrere Läden, kleinere Handwerksbetriebe, vier Gaststätten, zwei Kindergärten und zwanzig Künstlerateliers.

Hans Döllgast

Verantwortlich für das Gesamtprojekt Siedlung Neuhausen war der Architekt Hans Döllgast.

Er hatte die Gesamtplanung und die sogenannte künstlerische Oberleitung der Siedlung Neuhausen inne.

Die Entwürfe für die einzelnen Baublöcke waren an verschiedene Architekten vergeben worden.

Hans Döllgast ist in Bergheim sowie der Oberen Altstadt von Neuburg an der Donau aufgewachsen.

Er studierte von 1910 bis 1914 an der Technischen Hochschule München Architektur. 1912/13 war er Assistent bei Michael Kurz.

1919 bis 1922 arbeitete er im Atelier von Richard Riemerschmid, 1922 bis 1926 dann im Atelier und in der Meisterklasse von Peter Behrens in Wien, Berlin und Frankfurt am Main.

In den Jahren 1927 bis 1929 war er als selbständiger Architekt in München, Wien und Augsburg tätig.

Bauten Döllgast

1929 erhielt er seinen ersten Lehrauftrag für das Fach Innenausstattung an der Technischen Hochschule München. 1939 erhielt er eine außerordentliche Professur und wurde 1943 zum Ordinarius an der Technischen Hochschule München berufen.

Döllgast machte sich in München bereits vor dem Zweiten Weltkrieg durch einige Kirchenneubauten (z. B. die Pfarrkirche Hl. Blut in München-Bogenhausen) sowie die Planung der Siedlung Neuhausen 1928–1931 einen Namen.

Nach dem Krieg prägte er durch sein Wirken als Professor für Architekturzeichnen und Raumkunst an der Technischen Hochschule München Generationen von Architekten.

Kritische Rekonstruktion

Als eines der ersten großen Vorbildprojekte der sogenannten Kritischen Rekonstruktion gilt die Alte Pinakothek, die durch einen Bombenabwurf im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden war.

Dort gelang ihm ein abstrahierter Wiederaufbau, bei der er die Außenmauern mit unverputzten Trümmerziegeln so abschloss, dass der Bombenschaden als Verletzung des ursprünglichen Klenze­baus erkennbar blieb.

Die Gebäudestruktur blieb durch schlanke Stahlsäulen, Betonstürze und Gesimse bewahrt. Die damit neu geschaffene, großzügige Treppenanlage zählt zu den schönsten Treppenhäusern Deutschlands.

Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

Künstlerhof, 1929-1930. Architekt: Uli Seeck. Foto: Daniela Christmann

2 Kommentare

  1. Maria Martinez Garcia

    Toll, ich habe diese Viertel besuch und gefällt mir sehr.
    Die Atelier kann man heute noch von draußen beobachten. Es gibt auch eine Galerie.
    Ich finde sehr interessant weil mein Vater ist auch ein Künstler, und ich bin unter diese Kunst Kultur aufgewachsen.
    Danke für diese Artikel.
    Es wäre schön, wenn die Ateliers öffentlich zugänglich wären un die Künstler und ihre Werken kennenzulernen.

    • Danke für Ihren netten Kommentar! Es wäre wirklich schön, wenn es einen Ausstellungsraum gäbe, der öffentlich zugänglich wäre.

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