1928 – 1930
Architekten: Paul Trüdinger, Hans Volkart
Amstetter Straße 25, Stuttgart-Hedelfingen
Die Neue Evangelische Kirche (seit 1980: Kreuzkirche) in Stuttgart-Hedelfingen wurde in den Jahren 1928 bis 1930 nach Entwürfen des Stuttgarter Architekturbüros Hans Volkart und Paul Trüdinger im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet.
Am 29. September 1929 erfolgte die Grundsteinlegung, bereits am 26. Oktober 1930 wurde die Kirche geweiht.
Konstruktion
Der Bau in der Form einer Basilika basiert auf einem Stahlskelett, das mit Bimsbetonhohlsteinen ausgefacht ist.
Ein 25 Meter hohe, blockhafte Turm nimmt in seinen unteren Geschossen die Gemeinderäume auf.
An das Kirchenschiff schließen sich die kubischen Baukörper des Gemeindesaals und des Lesezimmers an.
Eine halbrunde Apsis bildet den östlichen Abschluss der Kirche.
Dank der modernen Stahlskelett-Konstruktion kann die ganze Breite des großen Kirchenraums mit insgesamt 272 Sitzplätzen stützenlos überbrückt werden.
Bauwerk
Der querrechteckige Altarraum ist durch mehrere Stufen erhöht. Die Kanzel ragt in den Gemeinderaum hinein.
Durch die halbkreisförmige Bank kann der Altarraum als Feierkirche benutzt werden.
Hinter dem großen Kreuz im Abschlussrund befand sich bis in die 1960er Jahre die Orgel. Von dieser sind heute nur die Prospektpfeifen noch vorhanden.
Der Gemeindesaal kann durch eine stützenlose Faltwand dem Kirchenraum zugeschaltet werden.
Ausstattung
Ein durchgängiges Lichtband nach einem Entwurf von Walter Kohler mit Bibeltext (Ein Leib und ein Geist, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der da ist über euch allen) lässt die Decke schwebend erscheinen.
An der Südseite nimmt ein großes Fenster nach einem Entwurf von Rudolf Yelin die gesamte Wandfläche ein.
Lediglich die Fenster wurden im Krieg zerstört und sind erneuert worden. Ansonsten hat sich die Kirche fast vollständig in ihrer ursprünglichen Form erhalten.
Die gesamte Ausstattung der Innenräume entwarf Paul Trüdinger. Die Ausführung seiner Entwürfe vergab er an lokal ansässige Firmen.
Sanierung
In den fünfziger Jahren erhielt Wolf-Dieter Kohler, der Sohn von Walter Kohler, den Auftrag das Lichtband zu rekonstruieren sowie die beiden Fenster von Rudolf Yelin neu zu schaffen.
1980 erfolgte eine Sanierung der Innenräume, 2002 bis 2003 wurde das Äußere denkmalgerecht saniert.