1919 – 1921 / 1929 – 1931
Architekten: Ferdinand Sckopp, Wilhelm Vortmann
Johannes-Brahms-Platz 1, Holstenwall, Hamburg
Der Stahlskelettbau mit fünfzehn Geschossen wurde 1929 bis 1931 in mehreren Bauabschnitten nach Plänen der Architekten Ferdinand Sckopp und Wilhelm Vortmann am ehemaligen Holstenplatz in Hamburg errichtet.
Vorgeschichte
Bauherr des Kontorhauses war der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband.
Mit einer Höhe von 55 Metern war es seinerzeit der höchste Profanbau Hamburgs.
Im Innern verfügte der genietete Stahlskelettbau über variable Grundrisse. Die maximale Flexibiltät im Grundriß garantierte der Pfeilerkranz in der Fassade, der die Lasten des Gebäudes trug.
Das Gebäude war die Erweiterung eines bereits in den Jahren 1903 bis 1904 errichteten Wohn- und Geschäftshauses am Holstenwall.
Dieses hatte der 1893 in Hamburg gegründete Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband von den Architekten Werner Lundt und Georg Kallmorgen am Holstenwall errichten lassen.
Bauwerk
In den Jahren 1919 bis 1921 erfolgte eine Aufstockung auf acht Etagen durch die Architekten Sckopp und Vortmann. Zusätzlich wurde die ehemals historisierende Fassade durch eine schlichte Klinkerverkleidung vereinfacht.
Die Bronzejünglinge, die in unterschiedlichen Posen übereinander auf Kragsteinen vor der Fassade stehen, sind ein Entwurf von Karl Opfermann. Der Bronzelefanten mit Reiter stammt von Bildhauer Ludwig Kunstmann.
Die lebensgroße Elefantenplastik sollte ursprünglich an der Gebäudeecke am Holstenplatz stehen und damit in Sichtverbindung zum alten Tierpark in den Wallanlagen. Der Tierpark war berühmt für seinen Elefanten mit dem Namen Anton.
Die Arkaden zum Johannes-Brahms-Platz sind mit keramischen Reliefs, Ornamenten und Mosaiken geschmückt.
Das Relief mit den Eseln ließ Ferdinand Sckopp aus Freude über den gewonnen Wettbewerb bei Ludwig Kunstmann anfertigen: Die Esel, die aus einem gemeinsamen Trog fressen, tragen die Namen Sckopp und Vortmann.
Holstenwall
Der Eingang am Holstenwall befindet sich im älteren Teil des Gebäudes, das ursprünglich 1903 bis 1904 von den Architekten Werner Lundt und Georg Kallmorgen errichtet wurde.
Der Eingang ist von Ziegelschnittreliefs mit Märchenmotiven, entworfen von Ludwig Kunstmann, flankiert.
Das rot-schwarze Treppenhaus befindet sich ebenfalls in diesem Teil des Gebäudes.
Da der Bau im Krieg stark beschädigt und durch einen Neubau ergänzt wurde, hat sich das Treppenhaus nur in den unteren Etagen erhalten.
Kopfbau Johannes-Brahms-Platz
Im Kopfbau, der 1929 bis 1931 am heutigen Johannes-Brahms-Platz errichtet wurde, sind die Eingangshalle und die Treppenhäuser im Stil des Art déco aufwendig mit feuerroten Keramiktafeln, farbigen Mosaiken und weiß-rot-schwarzen Farbschienen am Boden gestaltet.
Eine Sanierung des Bauwerks fand in den Jahren 1987 bis 1991 sowie zwischen 2005 und 2008 statt.