1935 – 1940
Architekt: Theodor Teichen
Tragwerksplanung: Ulrich Finsterwalder
Marktstraße 10 d, Köln
Die denkmalgeschützte Kölner Großmarkthalle, von 1935 bis 1940 nach Plänen des Architekten und städtischen Oberbaurats Theodor Teichen entworfen, zeichnet sich durch eine wegweisende Betonschalenkonstruktion und die moderne Formgebung aus.
Bauwerk
Die bogenförmig aufgewölbte, von in dichter Folge stehenden Bindern gestützte Dachschale umschreibt einen stützenfreien Raum von 132 Metern Länge und 57 Metern Breite.
Verschiedene Bauunternehmen wurden von der Stadtverwaltung Köln aufgefordert, ein Tragwerk mit 57 Metern Spannweite zu entwerfen. Gefordert war darüberhinaus eine ökonomische Bewirtschaftung der Halle und eine Belichtung von Norden.
Konstruktion
Den Zuschlag erhielt die Firma Dyckerhoff & Widmann, die unter der Leitung des Tragwerkplaners Ulrich Finsterwalder einen Entwurf für eine lang gestreckte Halle mit einem parabelförmigen Tonnengewölbe vorlegte und gemeinsam mit dem Stadtbaumeister Theodor Teichen zur Ausführung brachte.
Dyckerhoff & Widmann entschied sich bei der Dachkonstruktion für ein Schalengewölbe aus Stahlbeton mit acht Zentimetern Stärke nach dem firmeneigenen System Zeiss-Dywidag, das mit besonders geringem Stahleinsatz auskam.
Dyckerhoff hatte diese Konstruktion bereits beim Bau der Frankfurter Großmarkthalle im Jahr 1926 sowie den Großmarkthallen in Leipzig (1927) und Basel (1929) angewandt.
Die Belichtung erfolgte über zwei übereinander gestaffelte Shed-Aufbauten entlang der Nordseite.
Innenraum
Der Innenraum der Großmarkthalle verfügt über einen offenen Grundriß.
Die Verkaufsfläche ist durch orthogonal angeordnete Fahrbahnen in Standflächen unterteilt.
Ergänzt werden sie durch zwei Lastenaufzüge, eine Gaststätte sowie eine zusätzliche Ladenzeile am östlichen Ende der Halle.
In den seitlichen Anbauten befinden sich Verwaltungsräume sowie eine Standfläche für den Fischgroßhandel.
Im Oktober 1940 wurde die Großmarkthalle Köln in Betrieb genommen.
Wunderbar. Ein selten guter Text den du geteilt hast. Es ist schwer darüber im www was zu recherchieren.Wieder was dazu gelernt!
Danke! Das freut mich.
Aktuell wird im KStA über bautechnische Untersuchungen berichtet. Ergebnis: Eine Sanierung ist dringend erforderlich.
Danke für die Info! Spannend zu sehen, was daraus wird. Auf den Fotos kann man gut die Markierungen für die Untersuchungen des Betons erkennen.