1905 – 1907
Architekten: Robert Curjel, Karl Moser
Durlacher Allee 23, Karlsruhe
Die evangelische Lutherkirche in Karlsruhe wurde von 1905 bis 1907 nach Plänen der Architekten Robert Curjel und Karl Moser in der Oststadt erbaut.
Bauwerk
Das Äußere der evangelischen Lutherkirche zeichnet sich durch große, nur durch wenige Fenster gegliederte Wandflächen aus.
Der gewaltige, 53 Meter hohe Turm ist wie das Kirchengebäude aus gelbem Pfälzer Sandstein errichtet.
Durch die Verwendung grob behauener Quadersteine erscheint die Kirche wie aus einem Stück Fels gehauen.
Sie ist Teil eines zusammenhängenden Ensemble aus Kirche, Pfarrhaus und Gemeinderäumen.
Grundriss
Im Grundriss schließen sich an den quadratischen zentralen Raum vier kurze Kreuarme mit geradem Abschluss an.
Der Eingangsbereich befindet sich im südlichen Kreuzarm. Ihm ist eine rechteckige Vorhalle zugeordnet.
Der nördliche Kreuzarm ist im Erdgeschoss durch die halbrunde Kanzelwand vom Kirchenraum abgetrennt und umfasst dahinter mehrere Nebenräume.
Über diesen Räumen befindet sich die Empore für die Orgel und der Sängerchor.
In den drei anderen Kreuzarmen liegen Besucheremporen.
Martin Luther
Am Fuß des Glockenturms findet sich eine monumentale Reliefstatue des predigenden Martin Luther, ein Werk des Bildhauers Oskar Kiefer.
Innenraum
Das Innere der Lutherkirche besteht aus einem niedrigen, gewölbten Zentralraum, der sich in alle vier Himmelsrichtungen in flach abgeschlossene Kreuzarme mit Emporen öffnet.
Altar, Kanzel und Orgel bilden eine Einheit in der Mittelachse des Raums.
Das hinter der Kanzel befindliche Relief von Hermann Binz zeigt eine Szene aus der Bergpredigt. Die Mosaiken stammen von Heinrich Altherr.
Die Sitzbänke sind über Eck angeordnet, wodurch die Besucher mit unverstellter Sicht auf den Prediger sitzen können.
Zur ursprünglichen Ausstattung des Innenraums gehört der Kronleuchter.
Seine Metallbänder und großen Ringelemente sind flächig gearbeitet und durch geometrische Formen gegliedert, die der Jugendstilbemalung nach Entwürfen der Architekten entsprechen.
Bemalung
Die Bemalung des Raumes mit Rauten, Rechtecken und Strichbändern ist dem geometrischen Jugendstil zuzuordnen.
An den Emporenbrüstungen, Gewölben und den Granitkapitellen finden sich geschwungene Linien und Pflanzenmotive.
Sanierung
Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Kirchenbau ab 1946 wiederhergestellt.
Die originalen Fenster von Max Laeuger und die Orgel von Heinrich Voit haben sich nicht erhalten.
1961 erfolgte der Einbau neuer Fenster von Klaus Arnold, 1984 wurde der Innenraum denkmalgerecht saniert.