1903
Architekt: Ferenc (Franz) Nyilas
Franz-Joseph-Straße 19, Friedrichstraße 18 (Rückgebäude), München
Das reich stuckierte Miethaus in Jugendstilformen wurde im Jahr 1903 nach Plänen des ungarischen Architekten Ferenc (Franz) Nyilas errichtet.
Fassade
An der Fassade des Vorderhauses und des Rückgebäudes zum Leopoldpark in München-Schwabing finden sich stuckierte Pfauenmotiven und reich dekorierte Zierleisten- und elemente.
Innenräume
Im Innern des Hauses haben sich das Treppenhausgeländer, die Wohnungstüren, die stuckierten Decken und die mit Jugendstilfliesen ummantelten Kachelöfen erhalten.
Schwabing
1890 hatte mit der Eingemeindung ein Bauboom in Schwabing eingesetzt. Zahlreiche neue Wohnhäuser entstanden und die Atelierwohnungen in den obersten Stockwerken waren ideal für Künstler.
Die Kunstakademie lag in der Nähe und zahlreiche Malschulen befanden sich in der Maxvorstadt, einem südlichen Nachbarviertel von Schwabing.
Persönlichkeiten
Literaten und Lyriker wie Frank Wedekind, Lion Feuchtwanger, Erich Mühsam, Stefan George und Oskar Maria Graf prägten das Viertel. Hinzu kamen Maler rund um die Künstlervereinigung Der Blaue Reiter, zu denen Wassily Kandinsky, Franz Marc, Paul Klee, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin zählten.
Simplicissimus und Jugend
1896 wurden gleich zwei prägende Zeitschriften auf den Markt gebracht – zum einen der Simplicissimus, zum anderen die Jugend, die namensgebend für die Kunstrichtung des Jugendstils wurde.
Wahnmoching
Gräfin Franziska zu Reventlow, die sich mit ihrer adeligen Familie überworfen hatte und als Schwabinger Gräfin ein unkonventionelles Leben in München führte, setzte der Künstlerszene in dem Roman Herrn Dames Aufzeichnungen oder Begebenheiten aus einem merkwürdigen Stadtteil ein literarisches Denkmal.
Sie erfand für Schwabing den Spitznamen Wahnmoching, der sowohl dem dörflichen als auch dem ideellen Charakter Schwabings Rechnung trug.