1927
Architekt: Mart Stam
Am Weissenhof 24–28, Stuttgart
Die Weissenhofsiedlung entstand im Jahr 1927 im Rahmen der Bauausstellung „Die Wohnung“, organisiert vom Deutschen Werkbund und finanziert von der Stadt Stuttgart.
Während der Ausstellung konnten die 33 realisierten Häuser von außen und innen besichtigt werden. Danach wurden sie von der Stadt vermietet.
Siebzehn internationale Architekten unter der künstlerischen Leitung von Ludwig Mies van der Rohe, präsentierten ihre innovativen Entwürfe für modernes, gesundes, erschwingliches und funktionales Wohnen.
Neben den Musterhäusern in der Weissenhofsiedlung waren drei weitere Ausstellungen zum modernen Bauen weltweit, zur Innenarchitektur und zu neuen Baumaterialien und Konstruktionen zu besichtigen.
Innerhalb von nur vier Monaten besuchten 500 000 Besucher die Ausstellung, die weltweit Resonanz fand.
Die Weissenhofsiedlung zeigte die damals aktuelle Entwicklung der Architektur und des Wohnungsbaus.
Ein formaler Zusammenhang wurde durch die avantgardistischen Architekturauffassungen der mitwirkenden Architekten und die Vorgabe der Flachdächer erreicht.
In Mart Stams Reihenhausgruppe sind durch ein System von Schiebetüren wechselnde Zuschaltungen von Räumen möglich.
Die beiden Häuser auf der linken Seite verfügen über eine Wohnfläche von 105 Quadratmeter.
Hier ist das Wohnzimmer mit einem tiefer liegenden Gartenzimmer verbunden.
Das rechte Haus hat eine Wohnfläche von 111 Quadratmeter.
Es ist seitlich durch ein zusätzliches Arbeitszimmer mit Dachterrasse und Wendeltreppe ergänzt.
Mit der Ausnutzung der Hanglage und Erhöhung des Erdgeschosses konnte auf der Gartenseite ein zusätzliches drittes Geschoss gewonnen werden.
Die Farbigkeit der Fassade mit lavendelblauen und ockerfarbigen Anstrich ist durch Beschreibungen und Farbanalysen belegt.
Die Häuser sind in einer Mischkonstruktion aus Eisenskelett- und Massivbauweise erbaut.
Die Wände bestehen aus Bimshohlblocksteine, die Decken sind Eisenbeton-Hohlkörperdecken.