1925 – 1927
Architekt: German Bestelmeyer
Stockmeierweg 7, Fürstenfeldbruck
Die denkmalgeschützte evangelische Erlöserkirche in Fürstenfeldbruck wurde 1925 bis 1927 als Saalbau mit stark eingezogenem gerade abschließendem Chor, westlicher Vorhalle und Nordturm nach Plänen des Architekten German Bestelmeyer errichtet.
Die Baupläne zur Kirche entwarf Bestelmeyer 1925, der Spatenstich erfolgte am 11. Mai des gleichen Jahres. 1927 wurde die Kirche eingeweiht.
Vorgeschichte
Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Protestanten im gesamten Gebiet Oberbayern von einem einzigen Vikar betreut, dessen Reisekosten durch Spenden beglichen wurden. Mit zwölf Gottesdiensten im Jahr lag Fürstenfeldbruck 1849 an der Spitze der evangelischen Diasporagemeinden in Oberbayern.
Durch den Zuzug protestantischer Beamter in den Ort erhöhte sich die Anzahl der Gottesdienste auf sechzehn, die Gemeinde umfasste zu diesem Zeitpunkt etwa 150 Gläubige.
Kirchenbauverein
1869 erhielt die protestantische Gemeinde Fürstenfeldbruck eine unbefristete Genehmigung zur Nutzung eines vorhandenen Betraumes. Bis zur Errichtung der Kirche im Jahre 1927 diente dieser Betsaal als Gottesdienstraum.
Nach der Gründung eines Kirchenbauvereins im Jahr 1903 wurde der Bau einer eigenen Kirche vorangetrieben. Die Gemeinde erwarb im Mai 1912 das zukünftige Pfarrhaus und das Grundstück für den Kirchenbau.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs machte die Pläne zunichte. Das Vermögen des Kirchenbauvereins in Höhe von 40.000 Mark fiel der Inflation zum Opfer.
German Bestelmeyer
Erst 1925 erstellte German Bestelmeyer, zu dieser Zeit Präsident der Akademie der bildenden Künste in München, die Baupläne und übernahm die Bauleitung.
Bestelmeyer plante in dieser Zeit eine ganze Reihe evangelischer Kirchen in Bayern und Franken, darunter die Kirchen in Grafing (1924), Ellingen/Mittelfranken (1925), Prien/Chiemsee (1927), Aichach (1928), Neuburg/Donau (1930) und Bad Kohlgrub (1934).
Die Formensprache dieser kleinen Kirchen zitiert die regionale Architekturtradition unter Verwendung romanischer und gotischer Elemente.
Sanierung
Im Jahr 1980 ist der Innenraum der denkmalgeschützten Kirche umfassend saniert worden.